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In Phasen wirtschaftlicher Krisen steigen Konkurrenzdruck und Angst um den eigenen Arbeitsplatz. Die aktuelle Arbeitsmarktsituation ist ein idealer Nährboden für Mobbing. Eine der häufigsten Strategien gegen Mobbing war in der Vergangenheit der Arbeitsplatzwechsel. Bei der schlechten Arbeitsmarktsituation geht das nicht mehr, denn der einstige Fluchtweg führt fast immer in die Arbeitslosigkeit.

1. Was ist Mobbing?

Mobbing steht für ständig vorhandene, aber nicht offen in Erscheinung tretende Konflikte am Arbeitsplatz.

Vom Mobbing (aus dem Englischen: to mob = herfallen, anpöbeln) am Arbeitsplatz spricht die Arbeitsmedizin, wenn eine Person mindestens einmal die Woche mindestens ein halbes Jahr lang einer oder mehreren von 45 Mobbing-Möglichkeiten ausgesetzt ist.

Die kann man in drei Gruppen teilen: 1. Gruppe: Kommunikation ins Absurde treiben, schreien, beschimpfen, Telefonterror, ungerechte Kritik, "wie Luft behandeln". Gruppe 2: Ansehen zerstören, Klatsch, beleidigen, "lächerlichmachen", öffentlich verhöhnen. Gruppe 3: Manipulation der Arbeit, sinnlose und/oder gefährliche, dequalifizierende Aufgaben erteilen.

Das Konflikt-Phänomen Mobbing ergibt sich aus schlechter Arbeitsorganisation, Überlastung, Unterforderung, stereotyper Arbeit und nicht zuletzt Führungsdefiziten.

Mobbing verläuft in vier Phasen und hat seinen Ursprung in der schlechten Konfliktverarbeitung (erste Phase). Die zweite Phase verankert sich im gezielten psychischen Terror. Sie eskaliert in die dritte Phase mit Rechtsübergriffen und Kränkungen. In der vierten Phase kommt es zu Personalmaßnahmen. Die Person wird auffällig, dass sich der Arbeitgeber mit ihr beschäftigt. Folgen können Arbeitslosigkeit, Krankheit oder vorzeitige Verrentung sein.

Die Kollegen haben Angst, selbst Mobbingopfer zu werden. Es kommt zur Distanzierung und so zerbricht das soziale Netzwerk. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass Mobbing häufiger im kaufmännischen Bereich als im Handwerk auftritt. Neid und Mißgunst sind das häufigste Motiv für Mobbing.

2. Mobbing macht krank

Mobbing entwickelt sich meist schleichend und beginnt in der Regel mit Verunsicherung und Anspannung. Dies steigert sich zunehmend zu einer inneren Befindlichkeit der Angstgefühle und Unruhe. Auch Schlafstörungen können auftreten. Psychosomatische Beschwerden, wie Herzbeschwerden, Atemstörungen, Kopfschmerzen und Rückenschmerzen können entstehen. Häufig achtet der Betroffene jetzt besonders ängstlich auf Fehler, arbeitet noch mehr und kann sich nicht erholen und ist so bald erschöpft, depressiv, verzweifelt und hat Ängste. Nicht selten treten Suizidgedanken auf. Der Betroffene ist gekränkt, fühlt sich schuldig und ist sehr verunsichert.

Es gibt aber auch Fälle, wo die Situation schlagartig einbricht, wie ein Schock, es ist eine plötzliche psychische Traumatisierung. Nach längerer Zeit ist die Persönlichkeit insgesamt verändert, was als "Posttraumatische Belastungsstörung" bezeichnet wird.

3. Gemobbte Menschen befinden sich in einer existentiellen Krise

Existentielle Grundlagen des Leben drohen wegzubrechen und die soziale Integration ist gefährdet. Die innerseelische psychische Integration, das Identitätsgefühl, das Vertrauen in sich selbst und in die Welt, die persönliche Entwicklung, der Selbstwert, die Selbstverwirklichung drohen zu scheitern.

Arbeit ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens. Sie wird als sinnstiftend beschrieben, schafft Güter zur Existenzsicherung, gibt Zeitstruktur, trägt zum Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl bei und sichert soziale Anerkennung. Jeder Mensch bewegt sich bei der Arbeit in einem sozialen Rahmen und seine Befindlichkeit ist direkt von diesen Faktoren abhängig.

Mobbing ist ein Generalangriff auf menschliche Grundbedürfnisse. Mobbing zerstört die soziale Arbeitssituation, aber auch Familie, Partnerschaft und die soziale Integration.

4. Ist der Betroffene selbst schuld, wenn er gemobbt wird?

Ist Mobbing und deren Bewältigung eine reine innerseelische Angelegenheit oder ist es eine reine äußere Belastung, der der Mensch passiv ausgesetzt ist? Die "Selbstverwirklichungsideologie" sagt, dass wir für unser Schicksal selbst verantwortlich sind, alles möglich ist, wenn der Mensch Eigenverantwortung übernimmt. Sind aber alle Menschen dazu fähig? Die soziale Realität ist geprägt von Konkurrenz, Aggression, Macht- und Existenzkampf, was für viele nicht so leicht zu bewältigen ist. Im Alltagsdenken weisen deshalb viele Menschen jegliche Eigenverantwortung von sich, Schuld  hat die Umwelt, die Firma, der Chef etc.

5. Gibt es Risikopersonen für Mobbing?

Es gibt Menschen, die nicht 100%ige Leistungen bringen können: ältere Menschen, Menschen mit chronischen Krankheiten, oder mit Behinderungen, Menschen mit psychischen Problemen oder problematischen Biographien. Bei den Menschen sind Leistungen und Adaptationsressourcen schneller erschöpft. Menschen mit mangelhaften Kompetenzen aus verschiedenen Gründen bringen aus der Perspektive des Betriebes minderwertige Arbeitsleistungen. Dies wird in der Arbeitswelt immer weniger geduldet und es entstehen Konflikte, die in Richtung Mobbing eskalieren können.

Menschen neigen teilweise dazu, die Umwelt für ihre Probleme verantwortlich zu machen. Die Relation der Umweltbeteiligung und der Anteil der betroffenen Person ist individuell, beginnend beim unschuldig Gemobben bis hin zum hochgradig verschuldeten Verhalten des Gemobbten.

6. Was können Betriebe tun?

Zwingt eine Konfliktsituation den Vorgesetzten zum Nachdenken, so liegt hierin die Chance, zu Innovation zu kommen. Sie sollte jeden Vorgesetzten veranlassen zur Konflikt-Früherkennung anhand sogenannter Konfliktsignale, zur Konfliktanalyse, zur Konfliktlenkung (Beseitigung oder Auswirkung), zum Mitarbeitergespräch.

Die "Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände" (BDA) empfiehlt Arbeitgebern 4 Massnahmen: Das Problem thematisieren, entsprechende Kommunikationsstrukturen fördern, Führungskräfte besonders für das Thema sensibilisieren, Einsetzung einer neutralen Vermittlungsperson (oder Vermittlungsstelle), Schaffung eines breiten Konsenses zur "Ächtung" von Mobbing. Es gibt immer mehr Unternehmen, die etwas gegen Mobbing tun wollen. Mobbingopfer sind oft krank und fehlen häufig, die Motivation und die Leistungen lassen nach, entsprechend schlecht sind die Betriebsergebnisse. Der Konflikt kann am besten mit Hilfe von außen gelöst werden, dazu werden heute häufig externe Berater (Mediatoren) hinzugezogen. Vermeiden lassen sich diese Kosten nur durch Vorbeugung.

7. Was kann der "Gemobbte" tun?

Eine Auswirkung des Mobbing ist, dass der Betroffene in die Isolation getrieben wird. Wenn er sich bemüht, in verschiedenen Kommunikationsstrukturen eingebunden zu sein (oder zu bleiben), kann das Risiko, gemobbt zu werden, verringert werden. Soziale/persönliche Netzwerke sind wichtig. Sollte es zum Mobbing kommen, dann sind Vertrauenspersonen von großer Bedeutung. Der Betroffene sollte Rat und Hilfe suchen (privates Umfeld, Betriebsrat, Personalabteilung, Vorgesetzte, Gewerkschaften, unabhängige Beratungseinrichtungen). Um später eventuell Beweise liefern zu können, sollte der Betroffene sollte ein Mobbingtagebuch führen.

Ich biete Gruppen mit professioneller Leitung an. Einige Krankenkassen bieten sogar ‚Mobbingetelefone‘ an und in Selbsthilfegruppen kann der Betroffene Unterstützung bekommen und Austausch mit ‚Gleichgesinnten‘ finden.


Ich biete Ihnen Einzelberatung zur Klärung Ihrer beruflichen Situation an.

Fortlaufende Mobbing-Gruppen sind in Planung.

Flyer "Mobbing" als Download:


Flyer Mobbing.pdf